Welche Ausrüstung benötige ich, um einen Kurzfilm zu drehen? Wie führe ich ein Interview mit einem wichtigen Ansprechpartner? Worauf muss ich bei einer Unterhaltung vor laufender Kamera achten? Auf diese und weitere Fragen sucht die neue Videogruppe der Flüchtlingshilfe Bottrop (FHB) an den ersten beiden Projekttagen eine passende Antwort. Sieben Teilnehmer, die aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan stammen, nähern sich nach und nach einem fremden Aufgabengebiet. Sie überwinden Sprachbarrieren und eignen sich spielerisch journalistische Fähigkeiten an.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Bottroper Spielraum sammeln die angehenden News-Experten einige Ideen, wie sie das Projekt gestalten möchten. Dabei spielen die Themenfindung und Zielsetzung eine entscheidende Rolle. Einfälle wie „Wir möchten auf Schwierigkeiten in Behörden aufmerksam machen“ oder „Wir wollen andere Flüchtlinge fragen, was sie über ihre eigene Heimat wissen“ halten die Workshopleiterinnen Dagmar Kaplan und Irmelin Sansen auf einer Tafel fest. Auch konkrete Absichten wie „Mut machen“ oder „Etwas mitteilen“ stehen unter anderem auf der Liste.
Vilma, Xhuljana, Nasir, Mohammed, Asma, Lamia und Zarema tauschen sich in einer Diskussionsrunde über kulturelle Erfahrungen aus, die sie über die Jahre in Deutschland gemacht haben. Schnell finden sie Anknüpfungspunkte für die Arbeit, die auch andere Menschen interessieren könnten. Nun fehlt nur noch das entsprechende Handwerkszeug und das Wissen, wie ein informativer Videobeitrag erstellt wird, um praktisch tätig zu werden.
Der zweite Projekttag ist genau dieser Lerneinheit gewidmet: Referent Maximilian Hulisz probt den Ernstfall mit den Anwesenden. Der fiktive Charakter Edward Blues muss den Teilnehmern in einer Übung Rede und Antwort stehen. Zwei Kleingruppen überlegen sich Fragen, die sie dem Musiker stellen können, der gerade ein neues Album herausgebracht hat. Sie erkundigen sich über Konzerte und Shows, wollen Hintergründe zu Liedern und Titeln wissen. Mit Bravour meistern die Hobby-Reporter auch diese Aufgabe. Das erste Interview kann kommen.
